Bei den Gräber der makedonischen Aristokratie  und der Oberschicht, handelt es sich meistens um Doppelkammer, oder auch Mehrkammergrabanlagen, die teilweise aus dem Fels gehauen, aber in den meisten Fällen mit lokalen Sandsteinen gebaut sind. Bei den unzerstörten zwei Gräbern im großen Tumulus, handelt es sich um Zweikammer-Tonnengewölbegräber, die mit schweren Marmortoren je nach Bedarf, vielleicht zur Ausführung des Ahnenkults und damit verbundeneren Besuche von näheren Angehörigen oder Priester geöffnet und verschlossen werden konnten. Die Bauart der Tonnengewölbe soll  angeblich vorher nur in Persien bekannt gewesen sein, was  deshalb bei einigen Altertumsforscher wieder zu Spekulationen führt, das Grab Nr2 nicht das Grab von Phillip II. sein kann, und deshalb nach Alexander der Große datieren.

Die makedonischen Gräber im allgemeinen, dienten oft mehreren Generationen als letzte Ruhestätte und wurden als das Haus der Toten betrachtet und waren dementsprechend innen und außenarchitektonisch gestaltet und eingerichtet, dem sozialen Rang und der Bedeutung des bestattenden angepasst. Wände waren zum Teil verputzt und mit Stuckarbeiten und Wandmalerei mit den unterschiedlichsten Motiven verziert. Oft waren Kultstatuen aufgestellt. Eingerichtet mit Mobiliar wie Klinen (Ruheliege), angefertigt aus Holz oder Stein, einen Thron und andere Sitzmöbel. Die Art der Bestattung konnte verschieden sein, entweder wurde der Leichnam in Sarkophagen oder auf der Kline zur letzten Ruhe gebettet. Bei kremierten Toten wurden die Überreste in Urnen, unterschiedlich in Form und Material bestattet. Durch Plünderungen, schon in der Antike der überreichlichen Beigaben, wie Haushaltsgeräte, Waffen, Rüstzeug und andere Dinge des täglichen Gebrauchs, meistens aus wertvollen Materialien und kunstvoller Ausführung, sind den Wissenschaftler leider viele Informationen abhanden gekommen, die Auskunft und Datierung von Personen und Grabanlagen erschweren oder gänzlich unmöglich machen. Leider gibt es auch noch heute Grabräuberei, verursacht durch skrupellose Geschäfte im internationalen Kunsthandel oder durch Ankauf unseriöser Museen.

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